Wenn einen der leise Verdacht beschleicht, dem in die Jahre gekommenen Fahrzeug in der eigenen Garage mangelt es womöglich an Zuverlässigkeit, überlegen viele Autofahrer, ob es wirtschaftlich nicht sinnvoller wäre, in ein neues Modell zu investieren. Typischerweise steigen nach 7 – 10 Jahren bei den meisten Marken nicht nur die Kosten für Reparaturen und regelmäßige Wartung, sondern auch die Wahrscheinlichkeit von technischen Problemen. Autopannen können teure Folgen haben, einmal abgesehen von unnötigen Ärgernissen.
Bei der Entscheidung zwischen fortschrittlicher Elektromobilität, Hybridlösungen oder klassischen Verbrennungsmotoren spielt das eigene Umweltbewusstsein natürlich eine erhebliche Rolle. Wer Wert auf Nachhaltigkeit legt, findet in einem Elektroauto eine umweltfreundlichere Alternative, da es keine direkten CO2-Emissionen verursacht. Gleichzeitig sollte man bedenken, aus welchen Quellen der Strom stammt und wie wahrscheinlich es ist, dass Regierungen den Kraftfahrzeughandel in Zukunft strenger regulieren.
Elektroautos sind nur anfangs teurer
Ein direkter Vergleich verdeutlicht den Preisunterschied. Der Neupreis für einen Renault Zoe liegt bei etwa 30000 Euro, während der Renault Clio mit ähnlicher Ausstattung aktuell noch bis zu 10000 Euro günstiger erhältlich ist. Beim Zoe entfallen viele der ansonsten zu berücksichtigenden Wartungskosten, da es deutlich weniger bewegliche Teile gibt und das Fahrzeug logischerweise keinen Ölwechsel oder ähnliches benötigt.
Neben dem höheren Energieverbrauch des Clio, liegen die Stromkosten für das Laden im Rahmen der Elektromobilität typischerweise unter den Tankstellenpreisen für Benzin oder Diesel. So gleichen auf längere Sicht die niedrigeren laufenden Kosten die anfängliche Differenz wieder aus. Eine attraktive Option würde das E-Auto dann also, wenn man viel damit unterwegs ist, obwohl es sich dem Grunde nach hervorragend für Kurzstrecken und den Stadtverkehr eignet?
Nicht ganz. Wenn Du beispielsweise 400 km pro Woche fährst und die Differenz des Kaufpreises zwischen dem Renault Zoe und dem Renault Clio über die Einsparungen bei den Betriebskosten amortisieren möchtest, dauert dies ungefähr 128 Monate. Der Clio verursacht derzeit etwa 36 Euro pro Woche an Kraftstoffkosten, während der Zoe nur etwa 18 Euro pro Woche kostet, was zu einer Einsparung von rund der Hälfte pro Woche führt. Die Angaben sind ohne Gewähr, weil der Verbrauch von individuellem Fahrverhalten und Preisschwankungen beeinflusst wird.
Das Angebot an Ladestationen hat zugenommen
Insbesondere in Deutschland, aber auch in anderen Gebieten gibt es ein gut ausgebautes Netzwerk von öffentlichen Ladestationen, die sowohl Wechselstrom (AC) als auch Gleichstrom (DC, für schnelles Laden) umfassen. Solltest Du ein E-Auto zu Hause mittels Photovoltaikanlage aufladen, benötigst Du zusätzliche Komponenten. Die Preise variieren je nach Hersteller und Leistung.
1. Wechselrichter (800 – 3000 Euro): Dieser wandelt den von den Solarmodulen erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom um.
2. Wallbox (300 – 1500 Euro): Eine leistungsstarke Ladeeinheit, die eine schnellere und sicherere Aufladung Deines Fahrzeugs ermöglicht.
3. SEMS (500 – 2500 Euro): Ein Managementsystem hilft dabei, den Energieverbrauch im Haushalt zu optimieren und kann das Laden automatisch steuern.
4. Stromspeicher (5000 – 15000 Euro): Um gespeicherten Strom auch nachts oder an bewölkten Tagen ohne Sonneneinstrahlung zu nutzen.
Warum stagniert der Absatzmarkt für E-Autos
Trotz fallender Kosten für Batterien bleibt Elektromobilität schlichtweg teurer, was potenzielle Käufer abschrecken kann. In vielen (ländlichen) Regionen ist das Netz an Ladestationen noch unzureichend ausgebaut, lange Ladezeiten dominieren und es gibt Unsicherheiten über die Verfügbarkeit von Lademöglichkeiten.
In vielen Ländern wurden staatliche Anreize oder Kaufsubventionen reduziert oder gleich ganz eingestellt, wie in Deutschland, was den Anreiz zum Kauf verringert. In den USA hat der umweltorientierte Absatzmarkt in den letzten Jahren zwar eine rasante Entwicklung gezeigt, doch die Verkäufe schwanken mittlerweile – abhängig von Preisen, Verfügbarkeit und Infrastruktur. In China, dem größten Markt für Elektrofahrzeuge, gibt es ein kontinuierliches Wachstum zu verzeichnen, obwohl es auch dort einige wirtschaftliche Herausforderungen gibt.
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