Trotz staatlicher Programme wie Medicare und Medicaid ist ein Großteil der Bevölkerung in den USA auf private Versicherungsabschlüsse mit variabler Kostendeckung und Preisstruktur angewiesen. Viele Amerikaner können sich keine angemessene Versicherung leisten, was dann in Bedarfsfällen für medizinische Versorgung zu sehr hohen Kosten führt. Unter dem Aspekt ergeben sich im Gesundheitswesen sogar die höchsten pro Kopf Ausgaben weltweit, ohne dass dies notwendigerweise mit tendenziell besseren Dienstleistungen zusammenhängen würde.
Im Gegensatz dazu wird das deutsche System durch das Prinzip der Solidarität getragen. Die Pflichtbeiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung sind abhängig vom jeweiligen Einkommen bemessen. Eine umfassende und leicht zugängliche medizinische Versorgung erhalten jedoch alle Bürger. Darunter auch jene Personen, die selbst womöglich nie einen Beitrag für das Gesundheitswesen geleistet haben. Als Alternative gibt es noch die private Krankenversicherung mit zusätzlichen Leistungen.
Gesetzliche versus private Versorgung
In den letzten Jahren steht Deutschland zunehmend vor finanziellen Schwierigkeiten. Dies liegt unter anderem an der demografischen Entwicklung aufgrund der Migration und einer alternden Bevölkerung. Auch die Ausgaben für medizinische Leistungen und Medikamente steigen kontinuierlich, was auf lange Sicht die finanzielle Stabilität der gesetzlichen Krankenkassen gefährdet. Die amtierende Regierung versucht, durch Reformen und Anpassungen im System gegenzusteuern. Von bedarfsgerechter Finanzierung, besserer Vernetzung von ambulanten und stationären Angeboten, Steigerung der Behandlungsqualität und mehr Effizienz durch digitale Angebote gibt es einige Stellhebel.
In den USA haben zahlreiche Menschen keinen Zugang zu einem umfassenden Gesundheitsschutz. Medizinische Behandlungen und Medikamente sind in manchen Situationen unerschwinglich. Änderungen in der Regierung führen zu Unsicherheiten bezüglich etablierter staatlicher Gesundheitsprogramme. Außerdem kann der Wettbewerb zwischen privaten Versicherungsgesellschaften zu einer ungleichen Verteilung von Ressourcen führen. Während einige Zugang zu hochqualitativen Dienstleistungen haben, bleiben andere ohne adäquate Versorgung.
Gesundheitswesen im Ländervergleich
Das französische Gesundheitswesen bietet eine umfassende medizinische Versorgung, die für die meisten Bürger günstig oder sogar kostenlos ausfällt. Bemerkenswert ist dabei die hohe Qualität der Dienstleistungen und der Zugang zu entsprechenden Fachärzten. In Schweden setzt man auf ein gleichberechtigtes, steuerfinanziertes System, das auf Prävention und eine umfassende Versorgung ausgerichtet ist. Auch Kanada wird häufig als Vorbild gesehen. Das Land bietet einen guten Zugang zu grundlegenden Gesundheitsdiensten ohne unmittelbare Zahlungsverpflichtung. Unterschiede zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen sollen damit minimiert werden.
Ein weiteres positives Beispiel ist Japan mit einem der weltweit besten Systeme. Der klare Fokus auf Vorbeugung und Erziehung zu Healthcare Themen gewährleistet neben der sichergestellten und höchst effizienten Versorgung eine hohe Lebenserwartung der dort lebenden Menschen. Wenig überraschend sind Länder mit politischen Konflikten, instabilen Regierungen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten hingegen mit gravierenden Problemen im Gesundheitswesen konfrontiert. In Regionen wie Somalia, Haiti, Afghanistan oder Syrien leiden die Menschen unter mangelndem Zugang zu grundlegenden Diensten, was zu hohen Sterberaten und einem generellen Rückgang der Lebensqualität führt.
Merkmale einer idealtypischen Gesundheitsversorgung
Universalität bedeutet, dass jeder Bürger unabhängig von seinem sozialen Status ausreichenden Zugang zu Grundversorgungen erhält. Dies erfordert eine umfassende, staatlich unterstützte Versicherung, die von Vorsorgeuntersuchungen bis hin zu Notfallbehandlungen alles abdeckt. Gleiches gilt für Arzneimittel und medizinische Geräte. Zugänglichkeit stellt sicher, dass geografische und wirtschaftliche Barrieren überwunden werden. Ein idealtypisches System würde Krankenhäuser ebenso in ländlichen Gebieten bereitstellen. Insbesondere in unterversorgten Regionen könnte Telemedizin den Zugang zu Fachärzten erleichtern.
Die Qualität der Gesundheitsversorgung ist entscheidend. Ein effektives System sollte strenge Standards für die Ausbildung von medizinischem Personal und der Bereitstellung von Dienstleistungen haben. Regelmäßige Schulungen und Fortbildungen für Ärzte und Pflegekräfte sind verpflichtend notwendig. Effizienz ist ein weiteres zentrales Element. Ein optimal gestaltetes System würde vorhandene bürokratische Hürden minimieren. Digitale Gesundheitslösungen verbessern den Informationsaustausch sämtlicher Akteure und reduzieren Wartezeiten.
Auch Nachhaltigkeit ist von großer Bedeutung. Das Gesundheitswesen sollte so gestaltet sein, dass es aktuell wirtschaftlich tragfähig ist und zukünftige Herausforderungen bewältigen kann. Eine langfristige politische Planung muss sicherstellen, dass die Gesundheitsversorgung eines Landes auch in Krisenzeiten halbwegs stabil und funktionsfähig bleibt.