Die Familienplanung ist eine sehr persönliche Entscheidung und der vermeintlich richtige Zeitpunkt kann ganz unterschiedlich wahrgenommen werden. Idealerweise warten Paare auf den Moment, in dem sie sich in ihrer Beziehung gefestigt und bereit fühlen, darüber hinaus Eltern zu werden. In Bezug auf Fruchtbarkeit und gesundheitliche Risiken für Mutter und Kind spielt selbstverständlich das Alter eine Rolle. Manche Paare möchten auch erst ihre Ausbildung abschließen oder in ihren Berufen Fuß fassen, bevor sie an die Familienplanung denken.
Ein auffälliger Trend in Europa ist das zunehmende Alter von Frauen bei der ersten Geburt. Diese Entwicklung ist nicht selten das Resultat von Karrierepriorisierung und der Suche nach finanzieller Stabilität. Die Geburtenraten (Anzahl der Lebendgeburten pro 1000 Einwohner) variieren dabei stark zwischen den einzelnen Ländern. Während beispielsweise Frankreich mit einem Wert von 12,5 besser aufgestellt ist, kämpfen andere Länder wie Deutschland (9,6), Italien (7,2) oder Spanien (7,0) um den Erhalt der Bevölkerung.
In Schweden (11,3) und weiteren skandinavischen Ländern ist es üblich, dass beide Elternteile berufstätig sind und die Verantwortung für die Kinderbetreuung gleichmäßig aufgeteilt wird. In anderen Teilen Europas – insbesondere in einigen osteuropäischen Ländern wie Polen (9,2) – können traditionelle Rollenbilder noch stark verankert sein. Finanzielle Unterstützung für Familien durch staatliche Leistungen ist deshalb ein weiterer wichtiger Aspekt, der die Familienplanung beeinflusst.
Wie viele Kinder sollen es denn sein
Viele Menschen haben unterschiedliche Gründe für oder gegen eine konkrete Familienplanung. Es ist daher wichtig, dass beide Partner offen und ehrlich über ihre Gedanken und Gefühle sprechen. Wenn einer von beiden sich sicher ist, kein oder nur ein Kind haben zu wollen, während der andere sich mehrere Kinder wünscht, kann dies zu emotionalen Konflikten führen.
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, ist es ratsam, die Gründe für die jeweiligen Präferenzen zu besprechen. Welche Ängste oder Bedenken werden geäußert? Gibt es gemeinsame Werte als Basis für eine Einigung? Oft hilft es, darüber zu reflektieren, was man sich für die Zukunft wünscht. Werden die Diskussionen zu schwierig, könnte auch eine professionelle Begleitung in Form von Paartherapie sinnvoll sein.
Wenn es schwierig ist, schwanger zu werden
Der Wunsch nach Kindern kann eine tiefe Sehnsucht sein, die mit vielen Emotionen verbunden ist. Inklusive Hoffnung und Vorfreude, aber genauso Angst und Frustration, besonders wenn es nicht so klappt, wie man es sich wünscht. In Gesellschaften mit starker Kinderorientierung kann der Druck, möglichst schnell schwanger zu werden, immense Stressreaktionen hervorrufen.
Dies kann sich dann nicht nur negativ auf das psychische Wohlbefinden auswirken, sondern auch auf die körperliche Gesundheit und letztlich die Fruchtbarkeit selbst. Neben den obligatorischen Gesprächen mit dem Partner kann es hilfreich sein, zusätzliche Unterstützung durch Freunde, Familie oder Fachleute in Anspruch zu nehmen. Manchmal können Entspannungstechniken oder Selbsthilfegruppen dazu beitragen, den empfundenen Druck zu mindern.
Herausforderungen eines unerfüllten Kinderwunsches
Meditation, Yoga oder achtsamkeitsbasierte Methoden sind grundsätzlich empfehlenswert, um Stress abzubauen und ein Gefühl der inneren Ruhe zu fördern. Eine ausgewogene Ernährung, ausreichender Schlaf und regelmäßige Bewegung tragen nicht nur zum allgemeinen Wohlbefinden bei, sondern können auch positive Effekte auf die Fruchtbarkeit haben.
In manchen Fällen kann es vorteilhaft sein, eine kurze Auszeit vom Thema Kinderwunsch zu nehmen. Die eigenen Gedanken sollten auf jene Lebensbereiche gelenkt werden, die Freude bereiten und Zufriedenheit bringen. Schließlich kann es auch hilfreich sein, sich über mögliche medizinische Ursachen zu informieren und diese in einem vertrauensvollen Gespräch mit einem Facharzt zu klären.