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Musiktherapie: Wissenschaftliche Erkenntnisse zur Wirksamkeit

Zahlreiche Studien belegen, dass Musik die Ausschüttung von Neurotransmittern wie Dopamin und Serotonin anregen kann, die für das eigene Wohlbefinden verantwortlich sind. Sie beeinflusst aber nicht nur die Stimmung, sondern weckt auch persönliche Erinnerungen und kann dabei höchst unterschiedliche Reaktionen hervorrufen. Während einige Menschen beim Hören bestimmter Melodien tiefgreifende Freude empfinden, verspüren andere vielleicht eher Traurigkeit oder einen Hauch von Nostalgie.

In den meisten Fällen wirkt sich Musik spürbar auf die Psyche aus. So kann beispielsweise ein Lied, das für eine bestimmte Person mit einer schönen Erinnerung an die Vergangenheit verknüpft ist, ein positives emotionales Echo hervorrufen, während es für jemand anderen vielleicht sogar negative Gefühle auslöst. Die Reaktionen variieren aufgrund individueller Erfahrungen, die Menschen im Laufe ihres Lebens machen und das teilweise doch sehr stark.

Musik zur Therapie von verschiedenen Erkrankungen

Ausgebildete Fachkräfte nutzen gezielt musikalische Elemente zu therapeutischen Zwecken, um die emotionalen, kognitiven, sozialen und physischen Bedürfnisse von Patienten zu unterstützen. Insbesondere bei Depressionen, Angststörungen oder posttraumatischen Belastungsstörungen zeigt eine professionell durchgeführte Musiktherapie beeindruckende Ergebnisse. Sie hilft den Patienten, sich auszudrücken, Emotionen besser zu verarbeiten und Stress abzubauen.

Auch im Bereich Rehabilitation kommt Musiktherapie zum Einsatz. Bei Patienten nach einem Schlaganfall oder Menschen mit neurologischen Störungen kann gemeinsames Musizieren die Bewegung und Koordination fördern. Solche Aktivitäten stimulieren verschiedene Bereiche des Gehirns und unterstützen somit die Wiederherstellung motorischer Fähigkeiten. Musik als eine Art Trostspender kann sogar in der Palliativmedizin dazu beitragen, die Lebensqualität von jenen Patienten zu steigern, die sich in ihrer letzten Lebensphase befinden.

Eine ältere Dame hört Musik in ihrem Zimmer.

Messbare Ergebnisse aus wissenschaftlichen Studien

Emotionale Regulation ist besonders hilfreich bei psychischen Erkrankungen, wo das Verarbeiten von Gefühlen eine zentrale Rolle spielt. Musik hören und selbst erzeugen kann die Stimmung erheblich verbessern. Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass Musik den Cortisolspiegel (ein Stresshormon) senken kann. Gleichzeitig berichten viele Patienten über eine geminderte Schmerzwahrnehmung. Bei neurologischen Störungen wie Alzheimer oder Demenz werden kognitive Fähigkeiten stimuliert. Die Forschung zeigt, dass musikalische Aktivitäten Gedächtnis, Aufmerksamkeit und Sprachfähigkeit fördern.

In Gruppensettings stärkt Musiktherapie die sozialen Fähigkeiten, was insbesondere für isolierte oder introvertierte Patienten von Vorteil ist. Das Musizieren benötigt zudem Koordination und Rhythmus, was gezielt zur Rehabilitation eingesetzt werden kann. Studien dokumentieren konkrete Fortschritte bezüglich Mobilität und Feinmotorik. Musik kann auch helfen, den Einschlafprozess zu erleichtern und die Schlafqualitat als Ganzes zu verbessern, was wiederum die Genesung beschleunigt.

Es kommt auf die richtige Qualifikation an

Was die Studien betrifft, wurden häufig standardisierte Fragebögen verwendet, um die Schmerzintensität, das Stresslevel oder die Lebensqualität vor und nach Sitzungen zu bewerten. Im Ergebnis unterstreichen signifikante Verbesserungen jeweils die Wirksamkeit von Musiktherapie, wenn sie von speziell ausgebildeten Fachleuten durchgeführt wird, die nachweisbar eine formale Ausbildung und Qualifikation in diesem Bereich absolviert haben.

Musiktherapeuten haben in der Regel ein Hochschulstudium abgeschlossen, das Aspekte der Psychologie, Musik-Theorie, Methoden der Musiktherapie und klinische Praxis umfasst. Es gibt außerdem verschiedene Zertifizierungsstellen und Berufsverbände, die gewisse Standards für Ausbildung und Praxiserfahrung festlegen. Wenn Du Dich für eine solche Ausbildung interessierst oder als Angehöriger eines Patienten mehr erfahren möchtest, ist es empfehlenswert, sich bei einer anerkannten Institution oder einem Berufsverband zu informieren.

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