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Muskelgedächtnis

muskelgedaechtnis

Wir befinden uns aktuell in der dritten Trainingswoche und ich bekomme den ersten Leistungssprung nach meiner Eingewöhnungsphase. Wie bereits erwähnt, habe ich meinen Körper bewusst an eine wachsende Trainingsintensität herangeführt. Letztlich gilt es, die Übungen sauber und effektiv auszuführen sowie das Verletzungsrisiko so gering wie möglich zu halten. Auf meinen unteren Rücken achte dabei besonders, weil Übergewicht, Stress, Bewegungsmangel und generell schlechte Körperhaltung immer wieder schmerzhafte Episoden in den vergangenen zwei Jahren hervorriefen. Der allseits bekannte Hexenschuss oder ein eingeklemmter Nerv zeigen einem sehr deutlich, dass man ungesund gealtert ist.

Das Training gestern fühlte sich im Gegensatz dazu hervorragend an. Nach einer kleinen Wandertour am Vormittag habe ich mir seit sehr langer Zeit am Nachmittag eine Schlafpause gegönnt, um abends wieder fleissig Hanteln zu stemmen. Einen möglichen positiven Effekt auf meine individuelle Leistungsfähigkeit sollte ich speziell an den Wochenenden weiter beobachten. Unter der Woche werde ich in der Arbeit wohl kaum Gelegenheit für ein Nickerchen haben. Wir sind schliesslich in Deutschland und nicht in Japan, wo „Power Napping“ kulturelle Prägung erhält. Es war mir problemlos möglich, sämtliche Gewichte zu erhöhen, nachdem ich ein Training zuvor bereits die Anzahl an Wiederholungen von 15 auf nun 20 steigerte.

Die körperlichen Veränderungen direkt nach dem Sport, aber genauso am Ruhetag, sind bereits erkenn- und spürbar, womit ich gar nicht so schnell gerechnet hätte. Die Erklärung liefert der Muscle Memory Effect, der sowohl unser Gehirn betrifft, welches sich an frühere Bewegungsabläufe erinnert als auch Zellkerne der Muskulatur, die erhalten geblieben sind und sich reaktivieren lassen. Bedeutet im Klartext: Wer in der Vergangenheit schon einmal ordentlich an Muskeln zulegen konnte, dem wird es automatisch leichter fallen, an diese Erfolge anzuknüpfen. Aber auch Einsteiger werden speziell in den ersten Wochen zufriedenstellende Ergebnisse erzielen.

Wenn ich an meine Jugend zurück denke war ich lange Zeit eher schmal und dünn gebaut, konnte mit Anfang Zwanzig sogar vereinzelt Kleidergrösse S tragen, bis ich mit dem Krafttraining begann. Inzwischen bin ich bei einem bequemen XL angelangt, man mag es kaum glauben. Vergleicht man die drei grundlegenden Körpertypen, würde ich mich selbst am ehesten als mesomorphe Ausprägung einstufen. Mein Körperfett sitzt bevorzugt an Bauch und Hüfte und schmilzt gerade an eben diesen Stellen, so lange ich mich an die typgerechte Ernährungsempfehlung von 40 Prozent Protein, 35 Prozent Kohlenhydrate und 25 Prozent Fett halte. Mit der richtigen Ernährung werde ich mich noch in zahlreichen weiteren Beiträgen beschäftigen.

Ebenfalls empfohlen wird das, was ich für mich persönlich schon im Vorfeld entschieden habe: eine Kombination aus Cardioeinheiten und Krafttraining. Anstatt mich an festgelegten Tagen nur einzelnen Muskelpartien zu widmen (was ich in der Vergangenheit unter anderem auch schon probiert habe) ist abwechslungsreiches Ganzkörpertraining angesagt. Letztlich kann man über Effektivität immer gerne diskutieren. Weil der grösste Kampf ohnehin im eigenen Kopf stattfindet, vermute ich bei mir selbst aufkommende Langeweile, wenn ich wie ein Roboter mehrere Sätze am gleichen Gerät hintereinander durchexerziere. Ich denke, das darf jeder für sich selbst entscheiden. Beschäftigt euch unbedingt mit eurem Körpertypen und findet Trainingsabläufe, auf die ihr euch gewissermassen freut. Das ist wichtig und garantiert langfristige Motivation!

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